Tätigkeiten des Schweren Kreuzers Admiral Scheer ab Spätsommer 1941
Im Spätsommer 1941 gehörte ADMIRAL SCHEER der neu aufgestellten „Baltenflotte“, bestehend aus dem Schlachtschiff TIRPITZ, dem Schweren Kreuzer ADMIRAL HIPPER, den Leichten Kreuzern KÖLN und NÜRNBERG sowie den Zerstörern Z 25, Z 26, Z 27 an. Diese Kampfgruppe operierte in der Nördlichen Ostsee bei den Aland-Inseln, um den aufgrund der drohenden Einschließung des Militärhafens Leningrad durch deutsche Bodentruppen dort erwarteten Ausbruchsversuch der sowjetischen Ostseeflotte zur Internierung in Schweden zu verhindern.
© 2008 by Volker-Horst Weischenberg
Eine für November geplante Atlantikoperation des ADMIRAL SCHEER mit dem Schlachtschiff TIRPITZ wurde von Hitler nicht genehmigt.
Am 25. September 1941 wurde ADMIRAL SCHEER wegen Maschinenstörungen aus dem Verband entlassen, lief zunächst nach Kiel und dann weiter nach Hamburg, wo sie eine Werftliegezeit bei Blohm & Voß (29.09. - 24.10.) zur Wiederherstellung ihrer Antriebsanlage absolvieren musste.
Während der sich daran anschließenden Ausbildungsphase in der Ostsee, unterzog sich ADMIRAL SCHEER eines erneuten Werftaufenthaltes in Kiel. Anfang 1942 war der Kreuzer wieder vollständig einsatzbereit.
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Am 03. Februar 1942 verlegte SOPHIE CAESAR durch den KW-Kanal (Kaiser-Wilhelm-Kanal, heute: Nord-Ostsee-Kanal) nach Brunsbüttelkoog, um mit den beiden Schlachtschiffen SCHARNHORST und GNEISENAU und dem Schweren Kreuzer PRINZ EUGEN im Rahmen der deutschen Flottenkonzentration in norwegischen Gewässern (zur Bindung größtmöglicher Feindkräfte an die Konvois) nach Norwegen zu marschieren. Dort fanden die deutschen Marineverbände durch ideale natürliche Ankerplätze in den Fjorden nicht nur Schutz vor neugierigen Blicken, sondern auch eine ideale Ausgangsbasis für Operationen gegen alliierte Geleitzüge nach Russland. Schon allein die Anwesenheit deutscher Seestreitkräfte an der Küste Norwegens stellte eine solche Bedrohung für diese Konvois dar, dass größtmögliche Feindkräfte an diese gebunden werden mussten.
Da beim Rückmarsch von Brest durch den Englischen Kanal SCHARNHORST und GNEISENAU durch Minentreffer beschädigt wurden, stand nur noch der PRINZ für diese Operation zur Verfügung. Deshalb sollte PRINZ EUGEN nach einigen Tagen Liegezeit gemeinsam mit dem ADMIRAL SCHEER nach Norwegen verlegen.
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